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Nr. 17 – Wildbiene des Jahres

Verantwortlich: Claudia Sperling
Koordinaten: 51.04721504949756, 13.803837443575057  Niederwaldstr. 27
 
Wussten Sie, dass es in Deutschland nur eine Honigbienenart, jedoch über 500 sogenannte Wildbienenarten gibt? Unbehaart bis pelzig; rötlich, grünlich oder bräunlich gefärbt, sind sie, die Zottel-, Furchen-, Blut-, Langhorn- und Seidenbienen. Aber sie sind nicht nur in Bezug auf ihre Namen sehr interessant und vielseitig. Seit 2013 wird deswegen die „Wildbiene des Jahres“ gekürt (u. a. durch das Kuratorium des Wildbienen-Katasters). Auch auf die besondere Gefährdung der Tiere und ihrer Lebensräume soll aufmerksam gemacht werden. In die Riege der Jahreswildbienen gehörten schon die Frühlings-Seidenbiene (2023), die Rainfarn-Maskenbiene (2022), die Gelbbindige Furchenbiene (2018) und die Garten-Wollbiene (2014).
 
 
 
Alle Bienen sammeln Blütennektar und für den Nachwuchs zusätzlich eiweißreichen Pollen. Somit sind sie, anders als die Wespen, reine Vegetarier. Pollen ist jedoch nicht gleich Pollen – manche Wildbienen sind wählerisch und benötigen Pollen von speziellen Pflanzen. Fehlen die Pflanzen, fehlen auch diese Bienen.
 
Die meisten Bienenarten leben solitär, also allein. Deswegen legen sie auch, anders als die bekannte Honigbiene, keine Vorräte an. Nur die Brut wird mit ausreichend Futter für die Entwicklung ausgestattet. Eine prominente Ausnahme sind dabei die Hummeln, die, genau wie die Honigbiene, in einem Volk mit einer Königin leben. Einige Wildbienen nisten oberirdisch, z. B. in Totholz oder Pflanzenstängeln, etwa drei Viertel nisten jedoch unterirdisch, meist in lockerem, vegetationsarmem Boden. Deswegen können nur wenige Arten an den üblichen Nisthilfen beobachtet werden.
 
 
Die Frühlings-Seidenbiene beispielsweise nistet in sandigem Substrat, auch hier im Garten. Im Frühjahr kann man häufig eine große Anzahl der stachellosen Männchen dabei beobachten, wie sie über den Nestern patrouillieren und auf Weibchen warten. Die begatteten Weibchen legen ihre Eier bis zu 50 cm tief im Boden ab. Im Sommer, wenn die Elterntiere schon gestorben sind, wächst der Nachwuchs im Boden bis zum nächsten Frühjahr heran.
 
Kuckuck! Wie bei den Vögeln gibt es auch Bienen, die die Brutfürsorge den anderen überlassen. Sie sammeln nicht selbst Futter, sondern legen ihre Eier in die Nester der Wirtsbienen. Bei den Nestern der Frühlings-Seidenbiene kann man deswegen manchmal die Riesen-Blutbiene beobachten, deren Larven sich vom Futter der Seidenbienen ernähren.
 
Die schiere Anzahl an Wildbienen macht es unmöglich, alle vorzustellen – aber vielleicht entdecken Sie bald, dass auch auf Ihren Kräutern auf dem Balkon oder an mancher Pflanze am Wegesrand viel mehr zu entdecken ist, als Sie ahnten!
 
 
Literatur:
 
Bildrechte:
Weibchen der Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius) im Blütenstand einer Weide (Bildautor: Ulrich Maier)
Mandy & Michael Fritzsche