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Nr. 14 – Linden - Bienenbaum und heiliges Holz

Koordinaten: 51.046436, 13.801903 direkt neben dem Eingang zur Kreuzschule, Dornblüthstr. 4

Was für ein wunderbares Summen herrscht im Juni unter einem duftenden Lindenbaum! Honig- und Wildbienen, Hummeln und andere nektarhungrige Insekten bevölkern den Baum auf der Suche nach Nahrung, und auch die Vögel wittern leichte Beute. Linden (Tilia spec.) sind auf Insekten als Bestäuber angewiesen und locken sie geschickt mit Duft und Nektar an, der in den bis zu 60.000 Blüten reichlich produziert wird. Ein ausgewachsener Baum kann, abhängig vom Wasserhaushalt, pro Jahr Nektar für bis zu 30 kg Honig produzieren. Damit ist die Linde eine der wichtigsten Nährgehölze für Bienen, Hummeln und andere Insekten im Sommer. Zusätzlich zum Nektar sammeln die Bienen auch den klebrigen Honigtau, der von der Lindenzierlaus abgegeben wird.

   
Links: Biene an Lindenblüten, Rechts: Lindenfrüchte

Aber nicht nur als Nährpflanze für Insekten machen sich Linden nützlich. Schon im 12. Jahrhundert lobte die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen die lindernde und heilende Wirkung von Teezubereitungen aus Lindenblüten. Sie haben vielfältige Wirkungen, sind u.a. wärmebildend, schweiß- und harntreibend, beruhigend und schlaffördernd. Und nicht zu vergessen – auch der leckere Lindenhonig kann noch mit dem Tee kombiniert werden!

In Mitteleuropa heimisch sind Sommer- und Winterlinde, sowie deren Kreuzung (Holländische Linde). Kaum zu unterscheiden, blühen sie in einem Abstand von 14 Tagen von Anfang Juni bis Mitte/Ende Juli. Noch später im Jahr blühen die nicht heimischen Krim- und Silberlinden.

   

Das Holz von Linden ist nach der Trocknung hell, weich, zäh, wenig elastisch und fest. Es eignet sich hervorragend zum Schnitzen und Drechseln. Im Mittelalter kam Lindenholz zu dem Namen lignum sanctum, heiliges Holz, da viele Heiligen- und Marien-Figuren aus ihm gefertigt wurden.

Linden sind auch bezüglich ihrer Langlebigkeit etwas Besonderes. Es heißt, sie kommen 300 Jahre, bleiben 300 Jahre und gehen 300 Jahre. Viel besungen, bildeten sie als Gerichts- oder Tanzbaum oft die Dorfmitte. Später kommen sie als duldsame, meist axial gepflanzte Alleebäume in herrschaftlichen Sommersitzen und Parks in Mode. Im Nibelungenlied macht ein Lindenblatt während des Bades im Drachenblut den Helden Siegfried verwundbar. Unvergessen ist auch der „Der Lindenbaum“ [im Liederzyklus „Die Winterreise“] von Franz Schubert. Die älteste Linde Dresdens steht im Kirchhof zu Kaditz. Ihr Alter wird auf über 800 Jahre geschätzt.

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Fotos: Allee © Marion Loeper, restliche Bilder, © Pixabay Blüte/Dirk Liesch, Früchte/ThG, Blatt/SimachtBilder