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Warum es nicht nur um die Honigbiene geht

Warum es nicht nur um die Honigbiene geht

Rund 80 % unserer heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Blütenbesucher angewiesen. Die größtenteils von Insekten erbrachte Bestäubungsleistung wird für die Kulturpflanzen in Deutschland mit einem jährlichen Gegenwert von rund 2 Miliarden Euro beziffert. Diese Bestäubungsleistung wird meist (auch vom Deutschen Imkerbund) lediglich der Honigbiene zugeschrieben.

In jüngerer Zeit sind einige Studien erschienen, die auch Wildbienen und andere blütenbesuchende Insekten zu Bestäubungshelden befördern. Einige wollen wir Euch hier kurz vorstellen.

Wichtigster Garant für eine sichere Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen (sind) gesunde Honigbienenbestände in Kombination mit arten- und individuenreichen Gemeinschaften von Wildbienen und anderen Wildbestäubern. (FIbL)

Honigbiene als Bestäuberin überschätzt

Das Faktenblatt "Wildbienen und Bestäubung" des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FIbL) fasst einige aktuelle Studien zusammen. So wurden  z.B. im Jahr 2007 aufgrund zurückgegangener Honigbienenbestände lediglich ein Drittel der Bestäubungsleistung Großbritanniens durch Honigbienen erbracht. Die übringen zwei Drittel wurden offensichtlich durch Wildbienen, Schwebfliegen und andere Wildbestäuber geleistet. Doch auch bei häufigem Vorkommen von Honigbienen erhöhen wilde Bestäuber den Fruchtansatz.

Ertrag und Ertragsstabilität verbessert

Eine Studie der North Carolina State University (NCSU) zeigt am Beispiel der Kulturheidelbeere, dass der Ertrag und die Ertragsstabilität um so höher sind, je vielfältiger auch die Bestäuber der Pflanzen sind.

Wir fanden heraus, dass es einen messbaren Nutzen gibt, wenn viele verschiedene Bienenarten eine Kulturpflanze bestäuben. (Hannah Burrack, NCSU)

Je mehr Gattungen die Pflanzen besuchten, desto stärker nahm der Ertrag zu. Bereits mit der zweiten Bienenart stieg der Ertrag je Hektar um umgerechnet ca. 610 Euro, berichten die Wissenschaftler in den NC State News. Mit jeder weiteren Bienenart nahm er um den gleichen Betrag zu.


Wilde Insekten bestäuben effektiver

Eine internationale Studie, an der auch deutsche Wissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg und der Universität Würzburg beteiligt waren, fand in allen untersuchten Anbausystemen einen positive Effekt von Blütenbesuchen wilder Insekten auf den Fruchtansatz. Man kann es auf eine kurze Formel bringen: "100 Honigbienen plus 50 Wildbienen bestäuben ein Feld viel effektiver als 150 Honigbienen." (Robert Emmerich)


Unsere Studie zeigt deutlich, dass Biodiversität und landwirtschaftliche Produktion untrennbar miteinander verknüpft sind. (Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein, Uni Lüneburg)

Dass mit der gleichen Anzahl von Blütenbesuchen durch wildlebende Insekten ein doppelt so hohen Fruchtansatz erzielt wird wie durch Honigbienen, könnte in der Landwirtschaft genutzt werden. Voraussetzung ist aber eine insgesamt artenreiche und blühende Landschaft mit ausreichenden Nistmöglichkeiten und die Reduzierung oder der Verzicht auf Pestizide.

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