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Größer, voller, kaputt

Größer, voller, kaputt

Wie überall im Leben, heißt es auch bei Nisthilfen, Maß zu halten. Große Nisthilfen, landläufig Insektenhotels genannt,  ziehen auch viele Parasiten an und diese können einen Großteil der Wildbienen vernichten. Verteilt man die Nisthilfen jedoch auf kleine Einheiten und stellt sie an verschiedenen Standorten auf, so schafft man Redundanz und damit Sicherheit. Selbst wenn ein Standort stark durch Parasiten geschädigt wird, kann man bei den anderen Standorten noch Glück haben.

Bei der Roten Mauerbiene, die auch speziell zu Bestäubungszwecken für Obstplantagen gezüchtet wird, gibt es Untersuchungen, die von 30 verschiedenen Parasitoiden berichten. Das sollte jedoch nicht vom Bau der Nisthilfen abschrecken, denn auch Parasiten sind Teil der Biodiversität. Über sehr schöne Parasiten kann man in unserer Rubrik Wildbiene des Monats nachlesen.

Bestimmte Parasiten lassen sich durch Nisthilfen, bei denen man die Brutzellen öffnen kann, entfernen. Von Vorteil sind z. B. aufeinandergelegte Bretter mit halbrunden eingefrästen Nuten, wie wir sie in unserer Biene-sucht-Blüte-Nisthilfe (unten rechts) verwenden. Geöffnet sieht ein solches Nisthilfenbrettchen dann so aus.

Nachdem die Brettchen geöffnet wurden kann man die unversehrten Kokons entnehmen, reinigen und kühl lagern. Z. B. direkt in der Nisthilfe in einer Pappschachtel. Dann aber gut vor Vögeln schützen. Die Bretter werden ebenfalls gereinigt und dabei die Maden entsorgt. Übrigens, die länglichen schwarzen Krümel, sind Kotreste der Mauerbienenlarven. Auch gut zu erkennen sind die Zellwände und -verschlüsse mit einer konvexen Seite, die den Weg nach draußen weist.

Die folgenden Bilder zeigen einen starken Befall mit Larven der kleinen Taufliege (Cacoxenus indagator), einem Brutparasiten.  Gut zu erkennen sind hier auch die typischen Kotschnüre der Taufliegenlarven, die ein wenig orange gelb schimmern und schon vermuten lassen worauf es die Larven abgesehen haben, nämlich den Pollenvorrat der Bienen, von dem sich die Larven ernähren. Damit stehen sie in Nahrungskonkurrenz zur Wildbienenlarve, die so verkümmert. Gelegentlich fressen die Taufliegenlarven auch die Wildbienenlarven.

Neben diesen offensichtlichen Schädlingen gibt es jedoch auch Schädlinge, die sich im Inneren des Kokons entwickeln.

Übrigens, die Taufliegen kann man auch im Frühjahr an Nisthilfen beobachten. Markant sind bei Ihnen die roten Augen. Hier mal ein vergrößertes Exemplar.

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